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Die Windhunde sind los

Von Peter Koj

Die Kaninchen im Jenisch Park seien gewarnt: Die Windhunde des Amadeo de Souza-Cardoso sind los! Seit der Eröffnung der Ausstellung des portugiesischen Malers am 2. Dezember ziert sein berühmtes Windhundpaar die Fassade des Ernst Barlach Hauses. Doch die Kaninchen können ganz beruhigt sein. Die beiden Windhunde, der eine schwarz, der andere weiß, sind "nur" ein Kunstwerk und ihr Schöpfer geht schon lange nicht mehr auf die Jagd.

Amadeo de Souza-Cardoso starb 1918 im frühen Alter von 30 Jahren. Er hinterließ ein umfangreiches Werk als Zeichner und Maler, das die verschiedensten künstlerischen Strömungen seiner Zeit spiegelt. Heute ist er als Pionier der modernen portugiesischen Kunst anerkannt und die Ausstellung der Gulbenkian-Stiftung Anfang dieses Jahres lockte Tausende von Besuchern an. 70 der in Lissabon ausgestellten Werke können nun in dem schönen Ernst Barlach Haus im nicht minder schönen Jenisch Park an der Elbe bewundert werden.

Mit dieser spektakulären Ausstellung kehrt der portugiesische Künstlers nach fast einem Jahrhundert nach Hamburg zurück. Hamburg und nicht Paris, wo Amadeo bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs arbeitete, zeigte 1913 seine erste Einzelausstellung und zwar in der Schule für Gewerbekunst beim Hauptbahnhof, in der sich heute das Museum für Kunst und Gewerbe befindet.

Rui Vilar, Direktor der Gulbenkian-Stiftung, führte die Lissabonner Delegation an und unterstrich in seiner Begrüßungsrede die enge Verbindung zwischen dem Künstler und der Hansestadt. Staatsrat Salchow, der die zahlreichen Gäste im Namen des Senats begrüßte, äußerte sich selben Sinne und steuerte einige Sätze auf portugiesisch bei, darunter das inzwischen geläufige Zitat Hamburgo é a cidade mais portuguesa da Alemanha - Hamburg ist die portugiesischste Stadt Deutschlands. Und auch der portugiesische Botschafter José Caetano da Costa Pereira wollte nicht zurückstehen und scherzte, dass er nach den wiederholten Besuchen in der Hansestadt (Einweihung des Vasco da Gama Platzes und des neuen Generalkonsulats, Empfang der portugiesischen Gemeinde auf der Rickmer Rickmers) daran dächte, die portugiesische Botschaft von Berlin nach Hamburg zu verlegen.

Schließlich gab Dr. Karsten Müller, der neue Direktor des Ernst Barlach Hauses, der die Ausstellung in enger Zusammenarbeit mit einem Team des Centro de Arte Moderna der Gulbenkian-Stiftung organisierte, eine Einführung in das Leben und das vielseitige Schaffen des portugiesischen Malers. Er dankte seinem Vorgänger Dr. Sebastian Giesen, der den Anstoß zu dieser Ausstellung gegeben hatte und der Portugiesisch-Hanseatischen Gesellschaft für ihre Hilfe bei der Erstellung des kulturellen Beiprogramms, das die Ausstellung ab 22. Januar begleiten wird. Dr. Müller und Dr. Giesen werden uns am Sonnabend, dem 12. Januar fachkundig durch die Ausstellung führen und es wird uns ein Vergnügen sein, mit ihnen bei der Gelegenheit einen porto de honra einzunehmen.

Die Ausstellung ist noch bis 30. März geöffnet und jeden Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr zu besichtigen. Die Buslinie hält direkt vor dem Parkeingang (Marxsenweg). Zu dem moderaten Preis von € 19,90 gibt es einen prachtvollen Katalog mit zahlreichen Reproduktionen und Texten von Helena de Freitas, Catarina Alfaro und Joachim Heusinger von Waldegg.





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Portugal-Post Nr. 41 / 2008


Die Windhunde




Weitere Fotos von der Eröffnung der Ausstellung sehen Sie in unserer Diashow